Hinz&Kunzt fordert :
Sofortprogramm für Obdachlose sofort umsetzen

Die Hostel-Pläne für die Wohnungslosenunterkunft in Hammerbrock sind vom Tisch. Stattdessen stehen die Wohncontainern leer. Hinz&Kunzt fordert, dass Obdachlose dort auch im Sommer eine Notunterkunft angeboten wird.

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Wohnungslose verlassen am 1. April das Winternotprogramm am Grünen Deich. Viele von ihnen müssen jetzt wieder auf Hamburgs Straßen „Platte machen“.

Die Wohnungslosenunterkunft am Grünen Deich wird kein Backpacker-Hostel. „Wir machen das nicht“, sagt Katharina Fest von der benachbarten Rote Doppeldecker GmbH gegenüber Hinz&Kunzt.

Bei Hinz&Kunzt herrscht Erleichterung. „Es wäre an Zynismus nicht zu überbieten gewesen, wenn Touristen statt Obdachlose in den Containern schlafen“, sagt Hinz&Kunzt-Sprecher Stephan Karrenbauer. Bei der Roten Doppeldecker GmbH fühlt man sich missverstanden. Es sei nicht im Interesse des Unternehmens gewesen, Obdachlose zu verdrängen. „Ich habe aber kein Verständnis dafür, wenn die Container jetzt einfach leer stehen“, sagt Fest.

Von leer stehen lassen ist auch bei Hinz&Kunzt keine Rede. „Auch im Sommer müssen dort Obdachlose untergebracht werden“, sagt Karrenbauer. Das könnte Teil des Sofortprogramms für Wohnungslose sein, das SPD und Grüne im Koalitionsvertrag vereinbart haben. Aktuell gibt es in Hamburg lediglich 260 Notschlafplätze im Pik As. Diese sind komplett überfüllt. Nach Angaben von fördern und wohnen konnten Anfang April weitere Wohnungslose „nicht aufgenommen werden“.

„Die Wohncontainer wären in den Sommermonaten eine wichtige Ergänzung zu den Notschlafplätzen im Pik As“, sagt Stephan Karrenbauer. Etwa 200 Menschen müssten nicht mehr bei Sturm und Regen unter Brücken oder Parks nächtigen, sondern bekämen auf diese Weise nachts ein Dach über den Kopf. Sie könnte dadurch etwas Ruhe finden und Hilfe bei der Vermittlung in Wohnungen erhalten. „Das wäre eine win-win-Situation. Die Container müssen sowieso bezahlt werden“, sagt Karrenbauer. „Es entstünden lediglich in den nächtlichen Öffnungszeiten weitere Kosten.“

Text: Hinz&Kunzt
Foto: Benjamin Laufer