Niemand kennt Hamburgs Straßen besser: Zwei neue Kino-Werbespots für Hinz&Kunzt erinnern auf charmante Art und Weise daran.
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Seit seinem Ausflug ins Silicon Valley sieht Bild-Chefredakteur Kai Diekmann komplett verändert aus: Zum Rauschebart trägt er jetzt ganz cool Kapuzenpulli. Viel Spott muss sich der Eigentlich-Anzug-Träger seitdem anhören. Aber der Mann hat Humor – und spielte bei einem Werbespot für Hinz&Kunzt die Hauptrolle. Diekmann läuft da mit dem Straßenmagazin in der Hand zur U-Bahn. Eine nette ältere Dame hält ihn auf: „Haben Sie noch eine Hinz&Kunzt, junger Mann?“ Einen Moment später hält der verdatterte Kai Diekmann statt seines persönlichen Exemplars ein paar Münzen in der Hand.
Warum er mitgemacht hat bei dem Spot? „Als jemand, der so lange in Hamburg gelebt hat, ist die Unterstützung von Stephan Reimers’ großartigem Obdachlosen-Projekt Hinz&Kunzt für mich doch eine Ehrensache“, sagt Kai Diekmann. Und: „Man wird schneller abgestempelt, als man denkt.“
Die Idee zu dem Spot hatte die Werbeagentur Lukas Lindemann Rosinski (LLR). Sie hatte schon zu unserem 20-jährigen Geburtstag eine Anzeige und ein Briefmarken-Set entwickelt unter dem Motto: „Briefmarken stempelt man ab. Menschen nicht.“ Der Werbespot greift dieses Thema noch einmal auf. „Obdachlose werden oft aufgrund ihres Aussehens vorverurteilt. Mit dem Spot wollten wir zeigen, wie schnell man selbst in diese ungerechte Situation geraten kann und zum Umdenken anregen“, sagt Creative Director Tim Esser.
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Einen anderen Ansatz verfolgen die Studierenden der Hamburg Media School, dazu angeregt von ihrem Dozenten Tony Petersen. In ihrem Werbespot erzählen sie, wieso es sich immer wieder lohnt, Hinz&Kunzt zu lesen. „Uns war wichtig zu zeigen, dass man beim Lesen auf Geschichten und Orte stoßen kann, denen man sonst so nicht begegnet“, sagt Regisseurin Monika Plura. Hinz&Kunzt-Leser sehen offensichtlich mehr: Im Spot läuft Hauptdarsteller Johannes Klaußner, Sohn von Schauspieler Burkhard Klaußner, durch die Straßen – die ganze Zeit in die Lektüre von Hinz&Kunzt vertieft. Quasi im Vorübergehen erledigt er jede Menge kleiner Heldentaten des Alltags: Bringt eine ältere Dame sicher auf die andere Straßenseite, vereitelt einen Taschendiebstahl, löscht ein Feuer und beweist sportliche Treffsicherheit – bis zum überraschenden Ende, das hier nicht verraten werden soll. Das Zuschauen macht Laune!
„Seit den Dreharbeiten kriege ich viel mehr mit, was um mich herum passiert, auch wenn ich nicht hingucke. Das war ein gutes Training“, sagt Johannes Klaußner. Der Schauspieler hatte erst wenig Lust, als er für einen Werbespot angefragt wurde. Das änderte sich schnell, als er erfuhr, für wen es war. „Ich finde das Konzept von Hinz&Kunzt, Hilfe zur Selbsthilfe, richtig gut“, sagt er.
Richard Reitinger, Leiter des Filmstudiengangs, sieht das genauso: „Wir wollten nicht für irgendein Produkt werben, sondern für etwas Positives, das zeigt, was alles möglich ist.“ Beide Spots wurden auf eigene Kosten der Beteiligten und durch Spenden ermöglicht.
Die Spots sind bis 31. August auch im Open-Air-Schanzenkino und in ausgewählten Hamburger Kinos zu sehen.
Vielen Dank an die Macher von „Kai“: Arno Lindemann, Jan Hoffmeister, Tim Esser, Sön Becker, Tobias Haase, Tanja Bruhn und Philipp Schmalriede.
Und an die HMS-Crew: Tony Petersen, Prof. Richard Reitinger, Patricia Steber, Monika und Martina Plura, Monika Rasch, Johannes Klaußner, Sören Goerth, Marian Keikavoussi, deutsche Werbefilmakademie und die Posthouse Magic Farm.