Stadtreinigung lenkt ein :
Pfandregale für neue Mülleimer

Die Stadtreinigung will versuchsweise an einigen Mülleimern in der Innenstadt Pfandregale anbringen. Zuvor wurde kritisiert, dass die neuen Mülleimer Pfandsammlern das Leben schwer machen, weil sie nicht mehr hinein greifen können. 

Pfandregal_Stadtreinigung
Platz für fünf Flaschen bietet das neue Pfandregal.

Aufatmen für Flaschensammler: Die Stadtreinigung will im Juni an zehn der 160 neuen Mülleimer in der Innenstadt ein Pfandflaschenregal anbringen. Passanten können dort ihr Leergut hineinstellen, anstatt es in den Müll zu werfen. So könnten Flaschensammler auch in Zukunft das Pfandgut einsammeln – noch dazu, ohne im Müll wühlen zu müssen. Eine Klappe an den im April eingeführten Mülleimern verhindert das Hineingreifen in die Behälter, was zu einer öffentlichen Debatte über Verdrängung von Armen in der Hansestadt geführt hatte.

„Wir werden einen kleinen Versuch machen“, sagt Stadtreinigungssprecher Reiner Fiedler. Denn eigentlich ist man in dem Unternehmen noch skeptisch gegenüber den Pfandregalen. Die Sorge: Sie könnten mit Müll vollgestopft werden. Da die neuen Mülleimer nur noch alle zwei bis drei Tage geleert werden, könnte das zu einem hässlichen Problem werden. „In der Zwischenzeit müssen sich die Pfandsammler ein bisschen selber darum kümmern“, sagt Fiedler. „Wir erwarten, dass das vernünftig und ordentlich aussieht.“

Hinz&Küntzler Sascha ist baff: „Das hätte ich nicht gedacht“, sagt er. Sascha hatte mit einem Kommentar in der Zeitung die Debatte über die neuen Mülleimer angestoßen. Jetzt hofft er, dass nicht wirklich Müll in den Pfandregalen abgelegt wird und die anfangs ablehnende Haltung der Stadtreinigung so bestätigt wird: „Ich möchte an die Schlauheit der Menschen appellieren, dort keinen Müll rein zu stecken!“

Wie lange der Versuch dauern wird, ist laut Stadtreinigung noch unklar. Auch, ob im Erfolgsfall an den anderen 150 Mülleimern ebenfalls die selbst entworfenen Pfandregale aufgehängt werden sollen, ist noch nicht entschieden. Klar ist nur: Scheitert der Versuch, kommen auch die zehn Regale, die am 2. Juni aufgehängt werden sollen, wieder weg. „Wenn da nur Kaffeebecher drin stehen“, sagt Sprecher Fiedler, „dann hat das nicht funktioniert.“

Text: Benjamin Laufer
Foto: Stadtreinigung Hamburg

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