Zahlen des Monats :
Im Griff der Flasche

(aus Hinz&Kunzt 252/Februar 2014)

In Hamburg sind bis zu
45.000
Menschen abhängig von Alkohol.

Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Pinneberg. Die Zahl stammt aus dem aktuellen Hamburger Suchthilfebericht 2013 der Behörde für Gesundheit und Soziales. Als alkoholabhängig gilt, wer mindestens drei der folgenden Anzeichen innerhalb eines Jahres wiederholt bei sich feststellt (Kriterien nach dem Diagnostischen Statistischen Handbuch Psychischer Störungen, DSM-V): Alkohol wird häufig in größeren Mengen oder länger als beabsichtigt getrunken. Um überhaupt etwas von der Wirkung zu spüren, trinkt man immer mehr. Entzugssymptome wie Schweißausbrüche, morgendliches Zittern oder Schlafstörungen treten auf. Man will weniger oder kontrollierter trinken. Es wird viel Zeit investiert, um Alkohol zu besorgen, zu trinken oder sich von seiner Wirkung zu erholen. In Beruf und Freizeit werden Aktivitäten eingeschränkt oder aufgegeben. Auch wenn man körperliche oder psychische Probleme bekommt, trinkt man weiter. Oder wie es Herbert Grönemeyer 1984 in seinem Hit „Alkohol“ sang: „Alkohol ist das Drahtseil, auf dem du stehst / Alkohol ist das Schiff, mit dem du untergehst.“

Wer erst gar nicht in Abhängigkeitsgefahr geraten will, hält sich an die Empfehlungen von Medizinern für den sogenannten risikoarmen Konsum von Alkohol: Frauen sollten täglich nicht mehr als 12 Gramm reinen Alkohols trinken, das entspricht 0,1 Liter Wein. Bei Männern sind es 24 Gramm oder:
0,2
Liter Wein pro Tag.

Text: Simone Deckner

Eine Übersicht über Suchtberatungsstellen in Hamburg gibt es unter huklink.de/suchtberatung