Woche des Grundeinkommens :
Diskussionen um Geldpauschale für alle

Teilhabe statt Ausgrenzung. Verlässlichkeit statt Unsicherheit. Deutschland wäre ein sozial gerechterer Ort, gäbe es ein bedingungsloses Grundeinkommen, sagen die Befürworter der Idee. Über Möglichkeiten und Ziele sprechen sie ab 18. September bei der Woche des Grundeinkommens.

Vom 18. bis 23. September diskutieren Hamburger auf der Woche des Grundeinkommens über Chancen und Ziele der Idee der Geldpauschale für alle. Foto: Klaus-Uwe-Herhard/pixelio.de

Die Idee ist einfach: Der Staat zahlt jedem Bürger eine Summe x vom Staat. Wie viel genau, das ist noch offen. Manche sagen. 600 Euro, andere 1500 Euro. Klar ist: Das Geld erhält jeder, der in Deutschland lebt. Unabhängig davon, was er arbeitet oder ob er einen Job hat.

Die Vision: Niemand müsste mehr arm sein. Niemand müsste mehr Hartz-IV beantragen. Die Menschen könnten durch das Grundeinkommen die wichtigsten Kosten stemmen und nach Belieben etwas dazuverdienen. Trotz Kritik von Gegnern: Studien haben bestätigt: Es wäre finanzierbar.

Das Hamburger Netzwerk Grundeinkommen sieht derzeit dann auch vorsichtig optimistisch in die Zukunft: Das Thema sei „gesellschaftsfähig geworden“, sagt Matthias Pätzold, Sprecher des Hamburger Netzwerkes Grundeinkommen. Befürworter wie er würden nicht mehr nur belächelt. Auch über politische Lager hinaus bestehe Interesse am Thema. „Das geht zwar noch nicht bis rauf in die Spitzenpolitik, aber an der Basis gibt es rege Diskussionen“, so Pätzold.

Worüber so rege diskutiert wird, kann man bei einer Veranstaltung am 20. September erfahren. Dann treffen zwei Befürworter des Grundeinkommens aufeinander und erläutern ihre unterschiedlichen Ansätze: Das grüne Bundestagsmitglied Arfst Wagner und  Markus Barenhoff von der Piratenpartei diskutieren.

Bereits am 18. September kann ein Blick über den Tellerrand nach Südkorea geworfen werden. Min Geum hat das Südkoreanische Netzwerks Grundeinkommen mitgegründet und wird vom wachsenden Interesse der Menschen in Asien am Thema berichten. Geum kommt direkt aus München, wo zuvor der 14. Weltkongress zum Grundeinkommen zu Ende gegangen ist und wird auch darüber berichten.

Den Abschluss der Aktionswoche bildet eine Veranstaltung mit dem Autor und Journalisten Wolf Lotter (brand eins) am 21. September. Er fasst zusammen, warum das bedingungslose Grundeinkommen der Wirtschaft und einer offenen Gesellschaft mehr nützt als schadet. Einen „provokante Vortrag“ erwartet Matthias Pätzold, der alle Hamburger zu den Veranstaltungen einlädt. Sein Wunsch: „Dass das Thema noch ernster genommen wird, auch in Bezug auf die Euro- und Finanzkrise.“

Text: Simone Deckner
Foto: Klaus-Uwe Gerhardt/pixelio.de

Mehr Informationen

Termine bei der Hamburger Woche des Grundeinkommens
Lesen Sie auch den Kommentar von Hinz&Künztler Torsten Meiners zum Thema: Butterbrot statt Peitsche
Schriftsteller Wladimir Kaminier plädiert für das Grundeinkommen


 

 

 

 

Weitere Artikel zum Thema