Mehr Spenden als im Vorjahr, eine berühmte Botschafterin und zahlreiche Hamburger Firmen und Privatleute, die sich für Hinz&Kunzt engagieren – eine schöne Bilanz!
(aus Hinz&Kunzt 235/September 2012)
Eine der schönsten Neuigkeiten des vergangenen Jahres: Wir haben Verstärkung bekommen. Tagesschau-Sprecherin Judith Rakers ist seit vergangenem Jahr unsere Botschafterin. Darüber freuen wir uns besonders, weil die Journalistin sich bisher nicht fest an ein soziales Projekt gebunden hatte. Sie will uns vor allem dabei unterstützen, unseren Traum vom Hinz&Kunzt-Haus zu verwirklichen. Ihren Gewinn aus einem Fernsehquiz – 21.250 Euro – hat sie dazu auch schon beigesteuert. Übrigens: 2012 hat Judith Rakers noch einmal 10.000 Euro für uns im TV erquizt.
Keine ganz so gute Nachricht: Die verkaufte Auflage von Hinz&Kunzt ist 2011 gegenüber dem Vorjahr leider gesunken. Verkauften die Hinz&Künztler 2010 noch 738.513 Hefte, waren es 2011 bloß 697.603 Stück. Aber im letzten Quartal des Jahres stieg die Auflage wieder – und übertraf sogar die Vorjahreswerte. Und zwar genau ab dem Zeitpunkt, an dem wir eine neue Gruppe Verkäufer aufgenommen haben: Menschen, die aus Osteuropa auf der Suche nach Arbeit hierher kommen. Viele von ihnen scheitern. 58 Verkäufer und Verkäuferinnen aus Rumänien gehören nun zu den Hinz&Künztler. In den ersten Monaten des Jahres 2012, so viel sei verraten, hat sich unsere Auflage weiter positiv entwickelt.
Erhöhen konnten wir, oder besser gesagt Sie, liebe Leser, 2011 unsere Spendeneinnahmen: 837.000 Euro kamen von vielen Privatspendern, aber auch durch Kooperationen mit Unternehmen und von Großspendern. Diese Summe macht fast die Hälfte unseres Jahreserlöses aus. Und ermöglicht die Arbeit des Projekts: Davon bezahlen wir zwei Sozialarbeiter, die Mitarbeiter im Vertrieb, die Öffentlichkeitsarbeit und das Spendenmarketing, außerdem die Miete für die Hinz&Kunzt-Zentrale in der Altstädter Twiete. Dazu kommen Ausgaben für unsere Verkäufer: für Freizeitangebote wie den Filmabend oder das gemeinsame Skatspiel und für Kaffee und Tee, die die Hinz&Künztler hier kostenlos bekommen.
Die andere Hälfte der Erlöse bekommen wir aus dem Zeitungsverkauf und dem Anzeigengeschäft. Dieses Geld finanziert wiederum alles rund ums Straßenmagazin: Druckkosten genauso wie Honorare für Autoren und Fotografen.
Worauf wir uns verlassen können: Mit vielen bunten und kreativen Aktionen haben uns im vergangenen Jahr Firmen, Künstler oder Privatpersonen unterstützt. Nämlich zum Beispiel so: Da gab es im Februar eine große Wohnungsnot-Kampagne mit der Werbeagentur JWT. Im September bot das Theaterensemble hidden shakespeare eine Benefizveranstaltung für uns. Und im Dezember halfen Mitarbeiter der Firma Beiersdorf, eine Multikulti-Verkäuferweihnachtsfeier auf die Beine zu stellen.
Mit tollen Ideen unserer Freunde und Unterstützer, durch die Treue unserer Leser und die Großzügigkeit unserer Spender wird Hinz&Kunzt erst möglich – das größte Beschäftigungsprojekt für Obdachlose in Hamburg. Vielen Dank für die Unterstützung!
Hinz&Kunzt-Geschäftsbericht 2011: www.hinzundkunzt.de/downloads