Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) hat erstmals kundgetan, dass er für die Kersten-Miles-Brücke eine Lösung ohne Zaun anstrebe. Allerdings will der Bezirksamtsleiter den Zaun für die Dauer der geplanten Schlichtungsgespräche stehenlassen.
Das Straßenmagazin Hinz&Kunzt würde sich gerne an der Erarbeitung von Konzepten für den Umgang mit Obdachlosen beteiligen – zusammen mit Polizei, sozialen Einrichtungen, Bezirk und Sozialbehörde. „Allerdings wollen wir nicht, dass die Obdachlosen in diesem Zeitraum weiter ausgegrenzt bleiben“, so Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer.
„Einrichtungen wie das Pik As müssen wieder alle Obdachlose aufnehmen, egal woher sie kommen. Und wenn schon vor den Gesprächen der Zaun des Anstoßes nicht abgerissen wird, muss die Tür des Zauns geöffnet werden.“
Die Öffnung habe auch Symbolwirkung: „Wir müssen auch in Zukunft konstruktiv miteinander arbeiten“, so Karrenbauer. „Eine offene Tür wäre ein guter Anfang.“
Allerdings sei es eine Illusion zu glauben, man könne auf Dauer Obdachlose von der Kersten-Miles-Brücke fernhalten. „Solange wir nicht genügend Unterkünfte haben, werden auch Menschen irgendwo auf Hamburgs Straßen und unter Brücken Zuflucht suchen müssen.“