Hamburg, Juli 2011. „Die Stadt zeigt guten Willen, das Thema Wohnungslosigkeit in den Griff zu bekommen“, sagte Hinz&Kunzt-Chefredakteurin Birgit Müller. Es sei zu begrüßen, dass Hamburg in den sieben Bezirken insgesamt 400 neue Plätze für Obdachlose und Zuwanderer schaffen wolle. „Das ist ein Anfang“, so Müller. Allerdings müsse sich die Stadt darauf einstellen, noch wesentlich mehr Plätze einzurichten. In Hamburg schliefen schließlich mehr als 1000 Menschen auf der Straße, da seien die Zuwanderer noch nicht mal mitgerechnet.
Die Einrichtung weiterer Unterkunftsplätze dürfte nach Müllers Einschätzung keine Überforderung für die Stadt sein: Die Stadt verfügt derzeit über mehr als 1000 Unterkunftsplätze, die sie aktivieren könnte. Das ist das Ergebnis einer Arbeitsgruppe unter Federführung der Sozialbehörde und der Bezirke, an der auch fördern und wohnen und die Finanzbehörde teilgenommen hatten.
In den vergangenen Wochen hatte es so ausgesehen, als ob sich der neue Senat um das Thema Wohnungslosigkeit herumdrücken wollte. Als die Notunterkunft Pik As mitten im Hochsommer überfüllt war, warf die Behörde einfach die osteuropäischen Obdachlosen aus der Einrichtung.
Hinz&Kunzt hofft jetzt, dass die geplanten Gespräche des Sozialsenators mit Vertretern der osteuropäischen Länder dazu führen, dass vielen Obdachlosen auch in ihrer Heimat eine Perspektive geboten wird. „Allerdings darf niemand gegen seinen Willen zurückgeschickt werden“, so Müller.