In Hamburg haben am Samstag rund 250 Menschen gegen die Verdrängung von obdachlosen und bettelnden Menschen aus der Innenstadt demonstriert. Zum Protest aufgerufen hatte die Initiative „Solidarische Straße“ gemeinsam mit Hinz&Kunzt.
Am Samstag haben rund 250 Menschen für die Rechte von obdachlosen und bettelnden Menschen protestiert. Unter dem Motto „Solidarität mit allen Obdachlosen – Wohnungen statt Verdrängung und Ausgrenzung“ hatte die Initiative „Solidarische Straße“ erneut zu einer Demo aufgerufen. Die Demonstrant:innen zogen vom Jungfernstieg Richtung Hansaplatz.
Anlass für den Protest sind vermehrte Berichte von Betroffenen und Straßensozialarbeiter:innen, die seit dem Frühjahr von Vertreibungen von obdachlosen und bettelnden Menschen aus der Hamburger Innenstadt durch die Polizei berichten. Samuel Walther, Straßensozialarbeiter und Mitglied der Initiative „Solidarische Straße“, sagt dazu: „Selbsthilfe und soziale Hilfe werden durch die täglichen Vertreibungsmaßnahmen massiv erschwert oder sogar verunmöglicht, so dass die Arbeit der Polizei zu einer Gefährdung und Nicht-Wahrung der Grundrechte obdachloser und bettelnder Menschen beiträgt“.
Die Initiative sowie die Unterstützenden der Demo – dazu zählen neben Hinz&Kunzt linke Gruppen und Vereine aus der Obdach- und Wohnungslosenhilfe – fordern den Senat auf, die Vertreibung und Kriminalisierung von bettelnden und obdachlosen Menschen zu beenden und die soziale Infrastruktur auszubauen. „Wenn Obdachlosigkeit bis 2030 tatsächlich der Vergangenheit angehören soll, braucht es dringend genügend und angemessene Unterkünfte, ausreichend und bezahlbaren Wohnraum sowie ein menschenwürdiges Existenzminimum unabhängig von der Staatsangehörigkeit“, sagt Anja Meyer, Mitbegründerin der Initiative Solidarische Straße im Vorfeld.
In unserer Bildergalerie seht ihr die schönsten Bilder der Demo.